Steuerboni für Vermieter auf Mallorca

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Die Balearenpräsidentin Marga Prohens plant Steuererleichterungen für Vermieter, die im Jahr 2026 auf Mieterhöhungen verzichten. Dies soll ein Anreiz sein, doch reicht das aus, um die erwarteten Mietsprünge für etwa 24.000 Haushalte zu verhindern? Ist dies ein Lockmittel oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts drohender Mietsteigerungen? Können steuerliche Anreize Vermieter davon abhalten, die Mieten nach dem Auslaufen der Preisbindung zu erhöhen?

Diese Frage beschäftigt viele. Die Regierung der Balearen möchte Vermietern Steuervergünstigungen anbieten, wenn diese im kommenden Jahr auf Mieterhöhungen verzichten. Hintergrund ist das Auslaufen der staatlichen Mietpreisdeckelung, was die Hürde für Mieterhöhungen senkt. Viele Haushalte sind besorgt.

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In Palma ist die Sorge um die nächste Nebenkostenabrechnung und die Unzufriedenheit mit dem Wohnungsmarkt spürbar. Es wird diskutiert, ob die Politik überhaupt noch wirksame Instrumente hat. Die Opposition erwartet deutliche Erhöhungen für rund 24.000 Haushalte im nächsten Jahr, was auf der Insel deutlich zu spüren wäre. Ein Steuerbonus für das Nicht-Erhöhen klingt zunächst attraktiv. Er belohnt vermeintlich verantwortungsvolles Verhalten und schafft einen wirtschaftlichen Anreiz, dem Druck auf die Mietpreise nicht sofort nachzugeben.

Allerdings hat die Maßnahme strukturelle Schwächen. Es ist unklar, wie hoch die Vergünstigung sein soll und ob sie für alle Vermieter gilt: große Unternehmen, kleine private Eigentümer oder Immobilienfonds. Pauschale Bonifikationen könnten die Falschen begünstigen. Zudem fehlt ein Kontrollmechanismus. Ohne ein transparentes Register, das dokumentiert, welche Mieten wie lange stabil bleiben, entsteht ein Schlupfloch. Vermieter könnten kurzfristig kleinere Rabatte gewähren oder die Umwandlung in Ferienvermietungen forcieren, was die Wirkung der Regel untergraben würde.

Wer beispielsweise mit einer sechsköpfigen Familie in Son Gotleu wohnt, wird wenig davon merken, wenn die Maßnahme vor allem Großvermietern zugutekommt. Die Debatte konzentriert sich zu stark auf kurzfristige Anreize und zu wenig auf langfristige Stabilität. Es fehlen konkrete Zahlen darüber, wie viele Mietverträge regulär auslaufen, welche Miethöhen angesetzt sind und wie viele Objekte leicht in den Ferienvermietungsmarkt abwandern könnten. Auch die regionalen Unterschiede werden kaum erwähnt: Palma-Stadt ist nicht gleich Mallorca-Land. In ländlichen Gemeinden wirken sich Angebotsknappheit und touristischer Druck anders aus.

Quelle: Agenturen